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Die neuen Deutschland Trikots 2016
Die deutsche Nationalmannschaft ist bei Europameisterschaften inzwischen zum Dauergast avanciert. Nur 1968 scheiterte Deutschland ein einziges Mal in der Qualifikation. Die Endrunde in Frankreich ist somit die zwölfte in Folge mit deutscher Teilnahme. Die Bedeutung des Kontinentalwettbewerbs hat dabei in den letzten Jahrzehnten ebenso zugenommen wie die Teilnehmerzahl. In Frankreich werden erstmals 24 Teams an den Start gehen. Wurde früher bei Europameisterschaften einfach das WM-Trikot noch einmal aufgetragen, ist inzwischen ein richtiger Ausrüsterwettstreit entbrannt. Das deutsche Trikot kommt dabei traditionell von Adidas. Dies muss aber nicht so bleiben: 2018 läuft der Vertrag zwischen DFB und Adidas aus. Die neuen DFB-Trikots könnten also durchaus vorerst die letzten deutschen EM-Trikots mit drei Streifen sein.
Update am 10.11.2015: Die neuen Heimtrikots zur Fußball eM 2016 wurden vorgestellt!
Wie sieht das neue DFB-Heimtrikot aus?
Das neue deutsche Heimtrikot von Deutschland für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich kommt dabei noch einmal im klassischen, nicht zuletzt durch Adidas geprägten, schwarz-weißen Look daher. Ähnlich wie bei vielen historischen Vorläufern ist auch das neue deutsche EM-Trikot vorwiegend weiß. Schwarz sind in erster Linie der Rundkragen und die mittig auf der Vorderseite platzierte Trikotnummer. Hinzu kommen einige Applikationen. So das auf allen DFB-Trikots obligatorische DFB-Logo. Unmittelbar darüber befinden sich die Weltmeistersterne. Dank Mario Götzes Finaltor von Rio sind dies erstmals bei einer Europameisterschaft vier.
Auch Adidas hat natürlich seine Markenzeichen auf dem Trikot platziert. Auf der Vorderseite befindet sich das Firmenlogo und an der Seite wurden drei schwarze Streifen angebracht. Vollkommen neu sind aber drei weitere designtechnische Spielereien. So befindet sich oberhalb der Trikotnummer das FIFA-Emblem. Dieses Symbol darf stets nur vom aktuellen Weltmeister getragen werden. Außerdem sind die kurzen Ärmel des neuen Deutschlandtrikots mit einem schwarz-rot-goldenen Streifen abgeschlossen. Ein wenig weiter oben sind die Jahreszahlen der bisherigen EM- und WM-Siege aufgedruckt. Auf der linken Seite 72, 80 und 96 für die Europameisterschaftstitel und rechts dann logischerweise 54, 74, 90, 14 für die WM-Titel.
Das neue Auswärtstrikot ist ein bewusster Stilbruch
Ganz neue Wege beschreitet Adidas hingegen beim Design des neuen DFB-Auswärtstrikots. Traditionell waren diese immer Grün, es kamen aber auch schon rote, schwarze und graue Ersatztrikots zum Einsatz. Noch nie gab es aber ein schwarz-grau gestreiftes Deutschlandtrikot mit grünen Ärmeln. So aber sieht das neue DFB-Auswärtstrikot aus. Noch ungewöhnlicher ist dabei die Beschaffenheit der dunkleren Querstreifen. Diese sollen gewebt werden, was ebenfalls in der deutschen Trikotgeschichte noch ohne Vorläufer ist. Wie das Trikot bei Fans und Spielern ankommt ist daher noch schwer zu prognostizieren. Die ersten Reaktionen im Netz fielen jedenfalls eher verhalten aus.
Erstmals wurde das neue Auswärtstrikot zudem als Wendeshirt konzipiert. Freizeitkicker können das Trikot also auf links drehen und erhalten dann ein neongrünes Leibchen. So lassen sich beispielsweise auf dem Bolzplatz schnell zwei Teams bilden. In das Trikot wurden zudem die Worte „Bolzen“ und „Pöhlen“ eingestickt, was als Respektsbekundung für den Straßenfußball gedacht ist. Auf gewagte Applikationen hat Adidas dann immerhin verzichtet. Auf der Vorderseite befinden sich lediglich das DFB-Logo mit den nun vier Weltmeistersternen und das Adidas-Emblem. Die Seiten des neuen Trikots werden zudem durch drei graue Adidas-Streifen verziert. Bei Länderspieleinsätzen dürfte zudem noch das FIFA-Emblem hinzukommen.
Die letzten beiden WM-Trikots waren überaus erfolgreich
Auch bei den letzten beiden Weltmeisterschaften 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien verfuhr Adidas nach dem nun wieder genutzten Muster. Die Heimtrikots waren vorwiegend weiß, während bei den Auswärtstrikots experimentiert wurde. Das Trikot bei der ersten Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent war dabei schlicht weiß mit schwarzem Rundkragen und einem ebenfalls schwarzen Abschluss der kurzen Ärmel. Mit diesem klassischen Trikot gewann die deutsche Mannschaft dann beispielsweise im Achtelfinale mit 4:1 gegen England. Im wahrscheinlich besten Spiel dieser Weltmeisterschaft, dem 4:0-Sieg gegen Argentinien im Viertelfinale, kam dann aber das schwarze Auswärtstrikot zum Einsatz. Die deutschen Spieler waren dabei von den Stutzen bis zum Trikot komplett in schwarz gekleidet, lediglich einige goldene Elemente lockerten das Bild ein wenig auf.
Ähnlich verlief es bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Im legendären Halbfinale gegen Brasilien, das Deutschland sensationell mit 7:1 gewann, kamen ebenfalls die Auswärtstrikots zum Einsatz. Diese besaßen erneut einen hohen Schwarzanteil. Dieser war aber von breiten roten Streifen auf Vorder- und Rückseite durchzogen. Die Mannschaft gab so ein deutliches farbenfroheres Bild ab als bei den Auswärtstrikots vier Jahre zuvor. Den WM-Titel gewann Deutschland dann aber im Heimtrikot. Dieses war zunächst eher kritisch beäugt worden, weil es über einen ungewohnten roten Bruststreifen verfügte. Nach dem gewonnenen Finale gegen Argentinien wurde es aber zum Verkaufsschlager. Bis heute gingen mehr als drei Millionen Weltmeistertrikots über die Ladentheke. Adidas hofft, mit den neuen DFB-Trikots an diesen Erfolg anknüpfen zu können.
Das waren die letzten EM-Trikots
Der rote Bruststreifen war dabei keine vollständig neue Erfindung. Schon bei der Europameisterschaft 2008 war das weiße DFB-Heimtrikot von einem breiten Streifen auf der Brust durchzogen. Dieser war allerdings überwiegend schwarz und wurde nur durch zwei dünne rote und goldene Abschnitte ergänzt. Auf dem schwarzen Teil war zudem die weiße Trikotnummer platziert. Die Ersatztrikots waren wiederum Rot. Dies war eine Neuerung des da schon nicht mehr aktiven Bundestrainers Jürgen Klinsmann. Dieser wünschte sich eine aggressive Farbgebung. Von dieser Devise ist man beim DFB inzwischen aber wieder abgerückt. Jedenfalls ist im neuen DFB-Auswärtstrikot davon nichts zu sehen.
Bei der Europameisterschaft 2012 in der Ukraine wiederum gab es zwar auch Streifen auf der Vorderseite des Heimtrikots, dabei wurde aber ein neues Konzept verfolgt. Diese waren nämlich extrem dünn, in den deutschen Nationalfarben gehalten und verliefen schräg von rechts oben nach links unten. Ansonsten war das Heimtrikot wie so oft klassisch schwarz-weiß. Beim Auswärtstrikot wiederum orientierte man sich an der deutschen Trikothistorie. Das bewährte Grün kehrte zurück und es kam zu einer leicht überarbeiteten Neuauflage der Auswärtstrikot von 1972. Zum Einsatz kamen die DFB-Auswärtstrikots bei den letzten beiden Europameisterschaften allerdings nicht.
Im November werden die neuen DFB-Trikots präsentiert
Im November dieses Jahres wird die deutsche Nationalmannschaft zwei Freundschaftsspiele bestreiten. Am 13. November geht es dabei gegen EM-Gastgeber Frankreich. Im Vorfeld dieser Partie wird Adidas die neuen DFB-Trikots auch offiziell der Öffentlichkeit präsentieren. In den beiden Testspielen wird es dann zum ersten Praxistest der neuen Entwürfe kommen. Der zweite Gegner steht dabei allerdings noch nicht fest. Die eigentlich vorgesehenen Niederländer müssen an diesem Termin wohl die Playoff-Spiele bestreiten, um sich durch die Hintertür doch noch für die EM 2016 zu qualifizieren.