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Die EM 2016 Qualifikation Gruppe H
Da ist richtig Pfeffer drin und Fußballfans dürfen sich auf einige heiße Begegnungen freuen in der Gruppe H der EM-Qualifikation. Natürlich ist Italien als viermaliger Weltmeister haushoher Favorit. Doch nach den Leistungen zuletzt bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien muss dies nicht zwangsläufig mehr gelten. Als aussichtsreichster Kandidat macht sich Kroatien jedenfalls Hoffnung, den Italienern sogar Platz eins in der Gruppe H der EM-Qualifikation streitig zu machen. Läuft alles wie erwartet, qualifizieren sich diese beiden Top-Nationen, so dass den Mannschaften aus Norwegen und Bulgarien nur der Kampf um den dritten Platz bleiben wird, der zumindest noch dank der Play-offs eine Hintertür zur EM 2016 in Frankreich offen hält. Aber wer weiß? Vielleicht gelingt es ja beispielsweise den unbequemen Norwegern, den beiden Topfavoriten ein Bein zu stellen? Aserbaidschan und Malta sollten unterdessen in der Gruppe H der EM-Qualifikation chancenlos bleiben.
Italien: Mit neuem Trainer Antonio Conte und einem Neuanfang
Vier Mal schon hat die stolze Squadra Azzurra den WM-Pokal in den Abendhimmel gestreckt. Da ist es umso erstaunlicher, dass es bei der Fußball-Europameisterschaft erst zu einem Titel reichte. 1968 im eigenen Land bezwangen die Italiener Jugoslawien im Endspiel und wurden Europameister. Mehr als noch zwei Finalteilnahmen 2000 gegen Frankreich und zuletzt 2012 bei der Euro in Polen und der Ukraine gegen Spanien hat die Squadra Azzurra nicht vorzuweisen. Seit 1996 in England hat sie allerdings keine EM-Endrunde verpasst. Und so auch nicht die WM 2014 in Brasilien, wo das Team von Cesare Prandelli allerdings Uruguay und sensationell auch Costa Rica in der Gruppe den Vortritt lassen musste und sich schnell wieder verabschiedete. Mittlerweile hat Antonio Conte das Amt des Nationaltrainers übernommen und soll Italien wieder in ruhigere Gewässer führen. In der WM-Qualifikation, wo es die Italiener auch schon mit Bulgarien zu tun bekamen und 2:2 in Sofia spielten sowie 1:0 in Parma gewannen, lief es noch rund: Die Squadra Azzurra qualifizierte sich souverän mit sechs Siegen und vier Unentschieden ohne Niederlage für die Weltmeisterschaft.
Foto AFP: Italien – die Startaufstellung
Norwegen: Wikinger als Stolpersteine der Favoriten?
Mit einem überhaupt nicht angenehmen ersten Spiel am 9. September 2014 startet Coach Conte mit seiner Elf in Oslo gegen Norwegen in die Gruppe H der EM-Qualifikation. Die Norweger rissen zuletzt international zwar keine Bäume aus, doch gelten die Wikinger – insbesondere zu Hause – als ganz unbequemer Gegner. Seine bisher einzige Endrundenteilnahme bei einer Euro schaffte Norwegen 2000 in Belgien und den Niederlanden, wo man von allen 16 Teilnehmern in der Gruppenphase die wenigsten Gegentore kassierte. Trotzdem reichte es nur zu Rang drei, schieden die Wikinger in der Vorrunde aus. Bei Weltmeisterschaften waren die Skandinavier 1994 und 1998 vertreten, wobei in Frankreich 1998 sogar der Einzug ins Achtelfinale glückte. Da schied Norwegen dann erst – gegen Italien übrigens – aus. Das Rennen um einen WM-Platz für 2014 in Brasilien war in der Gruppe E der WM-Qualifikation hinter der Schweiz lange eine enge Kiste. Am Ende allerdings reichte es für Norwegen nicht. Hinter Island und Slowenien, knapp vor Albanien wurden die Wikinger Vierter. Nach dem Auftakt gegen Italien geht es am zweiten Spieltag auf Malta (10. Oktober 2014) weiter. Am 13. Oktober 2014 folgt am dritten Spieltag der EM-Qualifikation eine Art Schlüsselspiel zu Hause gegen Bulgarien. Holt Norwegen aus diesen ersten drei Partien sechs oder sieben Punkte, scheint etwas möglich zu sein in Sachen EM 2016 in Frankreich.
Bulgarien: Sehnsucht nach der dritten EM-Teilnahme
Bulgarien startet derweil am 9. September 2014 in Baku mit einem Auswärtsspiel in Aserbaidschan, wo ausrutschen verboten ist, will man zumindest im Kampf um Platz zwei ein Wort mitsprechen. Erst zwei Mal qualifizierte sich das bulgarische Team für eine EM-Endrunde, flog allerdings 1996 in England und 2004 in Portugal nach der Vorrunde auch wieder nach Hause. Der größte internationale Erfolg gelang den Bulgaren bei der WM 1994 in den USA – sehr zum Leidwesen der deutschen Mannschaft. Denn im Viertelfinale besiegten die Osteuropäer die DFB-Auswahl mit 2:1. Das Halbfinale ging verloren, ebenso das Spiel um Platz drei gegen Schweden, doch es sollte bis heute der größte Triumph dieser Nation bleiben, die am zweiten Spieltag in der Gruppe H am 10. Oktober 2014 in Sofia auf einen Favoriten trifft: Kroatien.
Kroatien: Nach WM-Enttäuschung alles wieder auf Anfang
Die Kroaten mussten gerade eben erst eine weniger erfolgreiche WM 2014 in Brasilien verdauen, wo sie in der Gruppe A hinter Gastgeber Brasilien und Mexiko nur auf Rang drei landeten und ausschieden. Seitdem sie eigenständig an EM-Qualifikationen teilnehmen, waren die Osteuropäer seit der Euro 1996 fast immer kontinuierlich bei den Endrunden mit dabei. Nur mit der Qualifikation für die EM 2000 in Belgien und den Niederlanden klappte es nicht. Zwei Mal stand Kroatien 1996 und 2008 im Viertelfinale, weiter ging es nie. Somit bleibt der dritte Platz bei der WM 1998 in Frankreich der bis dato größte Erfolg dieser Mannschaft, die am 16. November 2014 zum mit Spannung erwarteten Duell nach Italien reist. Das Rückspiel in Zagreb findet dann am 12. Juni 2015 statt. Die Kroaten starten am 9. September 2014 verhältnismäßig einfach mit einem Heimspiel gegen Malta, und sie schließen die Gruppe H der EM-Qualifikation auch auf Malta am 13. Oktober 2015 ab. Dann will die Mannschaft von Niko Kovac zumindest auf Rang zwei stehen.
Foto AFP: Torjubel Kroatiens gegen Italien
Malta und Aserbaidschan: Underdog und Remisspezialist
Stichwort Malta: Gemeinsam mit Aserbaidschan rechnet sich der Fußballzwerg naturgemäß keine Chancen auf ein Weiterkommen aus. Sollte dies passieren, wäre es wohl eine noch größere Sensation als die Europameisterschaft der Griechen. Allerdings traf man schon in der letzten WM-Qualifikation auf Italien und verlor beide Partien lediglich 0:2. Ein Spiel in Armenien wurde gar gewonnen. Das zeugt vom Kampfgeist der Truppe. Aserbaidschan holte in der Gruppe F der WM-Qualifikation mit den WM-Teilnehmern Russland und Portugal jüngst immerhin neun Punkte. In zehn Partien trotze man seinen Gegnern dabei gleich sechs Unentschieden ab. Verloren hat Aserbaidschan also nur drei Mal, dazu kommt ein Sieg. Die Favoriten der Gruppe H in der EM-Qualifikation sollten also tunlichst vermeiden, diese Nationalmannschaft zu unterschätzen.
Die Tabelle der Gruppe H
Team | Spiele | G | U | V | Tore | Diff. | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Italien | 10 | 7 | 3 | 0 | 16:07 | 9 | 24 |
2 | Kroatien | 10 | 6 | 3 | 1 | 19:05 | 14 | 21 |
3 | Norwegen | 10 | 6 | 1 | 3 | 13:10 | 3 | 19 |
4 | Bulgarien | 10 | 3 | 2 | 5 | 09:12 | -3 | 11 |
5 | Aserbaidschan | 10 | 1 | 3 | 6 | 07:18 | -11 | 6 |
6 | Malta | 10 | 0 | 2 | 8 | 03:15 | -12 | 2 |
Ergebnisse & Spielberichte der Spieltage in der Gruppe H
Die Qualifikation im Schnelldurchlauf In der Gruppe H scheinen sich die Favoriten durchzusetzen, denn Italien und Kroatien führten nach dem dritten Spieltag mit je drei Siegen die Tabelle an. Die Squadra Azzurra startete mit einem 2:0 in Norwegen, behielt gegen Aserbaidschan knapp mit 2:1 die Oberhand und siegte ebenso auf Malta nur hauchdünn 1:0. Zum Schützenfest wurde für Kroatien das dritte Spiel gegen Aserbaidschan (6:0), nachdem zuvor schon Malta (2:0) besiegt und auch in Bulgarien (1:0) gewonnen wurde. Bulgarien fuhr zum Auftakt der EM-Qualifikation noch drei Punkte beim 2:1 in Aserbaidschan ein, verlor dann aber auch am dritten Spieltag in Norwegen 1:2. Die Wikinger hatten nach dem 0:2 gegen Italien bereits 3:0 auf Malta gewonnen und lagen mit sechs Punkten nach der dritten Runde auf Rang drei.
Das 1:1 zwischen Italien und Kroatien, die beide auf nun zehn Punkte kommen, stand kurz vorm Spielabbruch. In Lauerstellung liegt Norwegen, das auf neun Zähler kommt, weil in Aserbaidschan 1:0 gewonnen wurde. Ebenso 1:1 endet die Partie zwischen Bulgarien und Malta, was für die Hausherren im Kampf ums EM-Ticket natürlich einen herben Rückschlag bedeutet. Die Bulgaren gehen mit nur vier Punkten und fünf Zählern Rückstand auf die Wikinger nur als Vierter in die Winterpause.
Der Spielplan der Gruppe H
Datum | Uhr | Team 1 | Team 2 | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|---|
09.09.2014 | 18:00 | Aserbaidschan | - | Bulgarien | 1:2 |
20:45 | Norwegen | - | Italien | 0:2 | |
20:45 | Kroatien | - | Malta | 2:0 | |
10.10.2014 | 20:45 | Italien | - | Aserbaidschan | 2:1 |
20:45 | Malta | - | Norwegen | 0:3 | |
20:45 | Bulgarien | - | Kroatien | 0:1 | |
13.10.2014 | 20:45 | Malta | - | Italien | 0:1 |
20:45 | Norwegen | - | Bulgarien | 2:1 | |
20:45 | Kroatien | - | Aserbaidschan | 6:0 | |
16.11.2014 | 18:00 | Aserbaidschan | - | Norwegen | 0:1 |
20:45 | Bulgarien | - | Malta | 1:1 | |
20:45 | Italien | - | Kroatien | 1:1 | |
28.03.2015 | 18:00 | Aserbaidschan | - | Malta | 2:0 |
18:00 | Kroatien | - | Norwegen | 5:1 | |
20:45 | Bulgarien | - | Italien | 2:2 | |
12.06.2015 | 20:45 | Malta | - | Bulgarien | 0:1 |
20:45 | Norwegen | - | Aserbaidschan | 0:0 | |
20:45 | Kroatien | - | Italien | 1:1 | |
03.09.2015 | 18:00 | Aserbaidschan | - | Kroatien | 0:0 (0:0) |
20:45 | Italien | - | Malta | 1:0 (0:0) | |
20:45 | Bulgarien | - | Norwegen | 0:1 (0:0) | |
06.09.2015 | 18:00 | Malta | - | Aserbaidschan | 2:2 (0:1) |
18:00 | Norwegen | - | Kroatien | 2:0 (0:0) | |
20:45 | Italien | - | Bulgarien | 1:0 (1:0) | |
10.10.2015 | 18:00 | Aserbaidschan | - | Italien | 1:3 (1:2) |
18:00 | Norwegen | - | Malta | 2:0 (1:0) | |
20:45 | Kroatien | - | Bulgarien | 3:0 (2:0) | |
13.10.2015 | 20:45 | Bulgarien | - | Aserbaidschan | -:- |
20:45 | Italien | - | Norwegen | -:- | |
20:45 | Malta | - | Kroatien | -:- |