Als Bundestrainer Joachim Löw Anfang Mai 2014 seinen Kader für die WM 2014 in Brasilien bekannt gab, dürfte Julian Draxler ein Stein vom Herzen gefallen sein. Es gab so manche Überraschung, Draxler selbst stand bei vielen auf der Streichliste. Letztendlich hat es der Schalker wohl seinem Alter zu verdanken, dass Löw genug Potenzial sah beim noch jungen Draxler, weswegen er ihn mitnahm zur Weltmeisterschaft – trotz des Leistungslochs, in das Julian Draxler gefallen war.
Dass er bei der WM keine große Rolle spielen sollte, auch aufgrund des immensen Angebots für den Bundestrainer im offensiven Mittelfeld, das war zu erwarten gewesen. So kam es dann auch: Nur beim historischen 7:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien wurde Draxler in der 74. Minute eingewechselt – es sollten seine einzigen Spielminuten sein und bleiben. Für den Schalker persönlich war es eher ein ernüchternder Wettbewerb.
Dass der Bundestrainer auf Julian Draxler allerdings auch in Zukunft setzen wird, zeigte ein Detail im Testspiel gegen Polen. Mit damals noch 20 Jahren war er in diesem Match, in dem hauptsächlich die zweite und dritte Reihe an Nationalspielern zum Einsatz kam, Kapitän der Nationalmannschaft, für die er bis Ende 2014 15 Einsätze absolvierte.
Seit 2010 durchlief Julian Draxler die meisten der National-Jugendteams – spielte in der U18, U19 und auch in der U21. Bereits im Mai 2012 kam der Schalker dann zu seinem Debüt in der Nationalmannschaft, als in Löw eine halbe Stunde vor Abpfiff im Testspiel gegen die Schweiz einwechselte. Doch damals musste sich Julian Draxler noch gedulden, denn für den Kader für EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine reichte es kurz darauf noch nicht. Sein großes Ziel wird daher sein, bei der Euro 2016 nicht nur zum Kader zu zählen, sondern dort dann vor allem eine wichtigere Rolle zu spielen als noch bei der WM in Brasilien.