Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Insofern dürfte es Joachim Löw sehr gefreut haben, dass mit Karim Bellarabi ein Spieler quasi aus dem Nichts auftauchte, dem auf Anhieb auch in der deutschen Nationalmannschaft der Durchbruch gelang und der sich – zumindest für die ersten Auftritte – sogar einen Stammplatz in der deutschen Elf ergatterte, als viele Mittelfeldspieler verletzungsbedingt ausfielen. Der Offensivmann von Bayer Leverkusen hat einfach die Gunst der Stunde nicht nur erkannt, sondern seinerzeit auch genutzt. Besser hätte es kaum laufen können. Fortan ist er fester Bestandteil der DFB-Auswahl. Und nicht nur einer von vielen Namen im Notizbuch des Bundestrainers.
Was viele vielleicht nicht wissen: In der Jugend spielte der Rechtsaußen bei Werder Bremen, wo er sich allerdings letztendlich nicht durchsetzen konnte. Dafür lief es anschließend in der U19 und U23 bei Eintracht Braunschweig besser. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er auf seine ersten Einsätze bei den Profis kommen sollte, denn Eintracht Braunschweig stieg in die 2. Bundesliga auf, und Karim Bellarabi hatte maßgeblichen Anteil daran mit 24 Scorerpunkten. Das machte auch Bayer Leverkusen aufmerksam. Die Werkself verpflichtete ihn, doch weil die Konkurrenz dort noch zu groß war, ging er auf Leihbasis zunächst zurück zu den Löwen. Beim gerade in die Bundesliga aufgestiegenen Team aus Braunschweig mauserte er sich zum Stammspieler, 2014/15 kehrte er an den Rhein zurück – und startete dort im zweiten Anlauf bemerkenswert durch. Das ist wörtlich zu nehmen, denn nach nur neun Sekunden am ersten Spieltag hatte Karim Bellarabi beim BVB bereits das 1:0 erzielt.
So furios ging es in der Nationalelf weiter. Im Oktober stand er gleich in den beiden Qualifikationsspielen gegen Polen und Irland in der Startelf und zählte trotz eher ernüchternder Resultate der deutschen Elf zu den besten Akteuren auf dem Feld. Abwarten also, ob der Durchstarter Bellarabi dieses Tempo auf auf dem Weg zur EM 2016 durchhalten kann.