Nachdem Philipp Lahm mittlerweile als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten ist, bekleidet Manuel Neuer jetzt das Amt des Stellvertreters für den neuen Spielführer Bastian Schweinsteiger. Das alleine zeigt schon, welchen Stellenwert sich die deutsche Nummer eins in der Nationalelf durch konstant gute Leistungen erarbeitet hat. Bei Neuer passte bislang immer das Timing, was für einen Torhüter ja nicht von Nachteil ist. Allerdings stimmte es auch außerhalb des Spielfelds. Denn als sich Rene Adler vor der Fußball-WM 2014 einen Rippenbruch zuzog, rückte der bisherige Ersatzmann Neuer in die Rolle der neuen Nummer eins – und griff diese Chance beim Schopfe. Fortan war und blieb der gebürtige Gelsenkirchener der unumstrittene Keeper der DFB-Auswahl, war es 2012 bei der EM in Polen und in der Ukraine, war es auch 2014 beim WM-Sieg der deutschen Elf in Südamerika, wo die FIFA ihn zudem als besten Keeper mit dem Goldenen Handschuh auszeichnete.
Nachdem Manuel Neuer schon 2007 ein Mal beim sogenannten Fitnesstest der deutschen Nationalelf im Kreis der erlauchten Nationalkicker als vierter Keeper hineinschnuppern durfte, gab er im Sommer 2009 sein Debüt gegen die Vereinigten Arabischen Emirate, gegen die er eine Hälfte lang spielen durfte. Und danach ging alles wie erwähnt sehr rasant.
Doch ganz so glatt lief es nicht weiter. Manuel Neuer wusste ganz genau: Will er seine Karriere forcieren, so ist dies beim FC Schalke 04, seinem Heimatclub, nur bedingt möglich. Deswegen schloss er sich dem FC Bayern München an. Ein Wechsel, der damals sehr hohe Wellen schlug – nicht nur beim Schalker Anhang, denn als Junge hat er ausschließlich bei den Königsblauen gespielt. Auch die Bayern-Fans formierten sich mit Plakaten, auf denen zu lesen war: „Koan Neuer!“ Sie wollten niemanden in ihren Reihen wissen, der sich so sehr zum FC Schalke bekannt hatte. Heute will sicherlich niemand mehr etwas davon wissen. So sehr kann man sich eben irren.“