Im beschaulichen Breisgau setzen sie auf die bodenständigen Typen. Solche, die nicht unbedingt im Fokus der Öffentlichkeit stehen, aber sich stattdessen voll und ganz mit ihrem Verein identifizieren und wissen, was sie dort Gutes haben. Der SC Freiburg gilt nicht selten als Sprungbrett für eine internationale Karriere. Und so war es auch im Fall von Matthias Ginter. Dass er auch längst im Buch des Bundestrainers einen Eintrag gefunden hat und zum erlauchten Kreis der Nationalmannschaft zählt, mag auch daran liegen, dass nicht nur sein ehemaliger Vereinstrainer Christian Streich solche Spielertypen besonders mag, sondern eben auch Joachim Löw. Keine Lautsprecher, aber sehr wohl auf dem Rasen verlässlich mit konstant hohen Leistungen.
Seine erste Nominierung für ein A-Länderspiel erhielt Matthias Ginter also bereits mit nur 20 Jahren für das Testspiel gegen Chile im März 2014. Immerhin kam er da für noch drei Minuten zum Einsatz. Dieses Spiel, aber auch die Nominierung in den späteren WM-Kader haben zwei Besonderheiten: Zum einen ist Matthias Ginter in der Geschichte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der 900. Spieler, der zum Einsatz kam. Und außerdem war er mit nur 20 Jahren zudem der jüngste Akteur, der jemals mit Deutschland eine WM gewonnen hat. Einträge in den Geschichtsbüchern sind Matthias Ginter also jetzt schon sicher, wenngleich er in Brasilien zusammen mit seinen beiden neuen Vereinskollegen Erik Durm und Kevin Großkreutz keine einzige Minute spielte.
Das soll den bisherigen Werdegang des erst 21-Jährigen allerdings nicht schmälern, dessen Talent auch schon früh vom DFB honoriert wurde. So wurde Ginter zwei Mal ausgezeichnet mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold: 2012 als U-18 und 2013 als U-19-Nationalspieler. Nun liegt es an Ginter selbst, beim BVB den nächsten Schritt zu machen, sich für die Startelf aufzudrängen und in der Champions League weitere internationale Erfahrung zu sammeln. Dann sehen wir den Defensivspieler auch bei der EM 2016 in Frankreich wieder.