Im Gelsenkirchener Stadtteil Bismarck ist er aufgewachsen, doch ein Schalker Junge war Mesut Özil deswegen noch lange nicht von Beginn an. 1988 geboren wechselte Özil erst 2005 in die Jugendabteilung der Königsblauen, nachdem er zuvor fünf Jahre lang bei Rot-Weiss Essen aktiv gewesen war. Dort allerdings nahm die Karriere besonders schnell Fahrt auf, denn mit den A-Junioren gewann Özil die Meisterschaft. Fortan durfte er auch kontinuierlich bei den Profis ran, doch dann auf einmal war das Klima vergiftet. Es kam zum Vertragspoker, zu Unstimmigkeiten zwischen Verein, Spieler, dessen Vater und Spielerberater, sodass die Schalker nicht gewillt waren, seinen Vertrag vorzeitig zu verlängern. 2008, am letzten Tag der Transferperiode in der Winterpause schnappte Werder Bremen sich die Dienste des Talentes, das nach diesem ganzen Hickhack allerdings auch kritisch beäugt wurde.
Doch der Wechsel sollte sich für beide Parteien lohnen, nach und nach etablierte sich Mesut Özil zum Schlüsselspieler an der Weser. Gegenwind musste er trotzdem hinnehmen, als sich der offensive Mittelfeldspieler dazu entschied, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Als er am 12. August 2009 in Baku gegen Aserbaidschan eingesetzt wurde, war auch dieses Kapitel endgültig besiegelt, nachdem Özil schon im Februar sein Debüt im Testspiel gegen Norwegen gegeben hatte. Dazwischen lag eine überaus erfolgreiche EM mit der U21, mit der Mesut Özil den Titel holte.
2010 sah Mesut Özil die Zeit gekommen, um sich großer Herausforderungen zu stellen. Er wechselte von Werder Bremen zu Real Madrid, wo es zunächst sehr gut lief, danach aber mehr und mehr immer seltener. Der sensible Özil flüchtete regelrecht auf die Insel zum FC Arsenal und wollte eigentlich nur eines: Fußball spielen. Ähnlich wie in seinen Vereinen wurde Mesut Özil auch stets im Nationalteam besonders kritisch beobachtet. Bis Ende 2014 brachte er es auf 62 Länderspiele und erzielte dabei 18 Tore. Seine mitunter fehlende Abschlussstärke ist der größte Anhaltspunkt für alle Kritiker.