„Im wahren Leben würde man niemals vermuten, dass es sich bei Thomas Müller um einen Fußballprofi handelt. Einen besonders erfolgreichen noch dazu. Denn Müller war in seiner Jugend Messdiener, machte 2008 erfolgreich sein Abitur und heiratete mit nur 20 Jahren seine Frau Lisa. Und zum Vorbild hat er – natürlich – Gerd Müller. Was sollte Thomas auch anderes sagen mit diesem Nachnamen und als Kicker, der seit der D-Jugend bei den Bayern spielt. Noch bodenständiger geht es wohl kaum. Vielleicht oder gerade deswegen erlebte Müller ein wahres Fußballmärchen, das ihm zu einem regelrecht kometenhaften Ruhm verhalf.
Naja, ganz so rasant ging es dann doch nicht. Als der FC Bayern München 2008/09 nur mit einem 2:2 zu Hause gegen den Hamburger SV in die neue Saison startete, feierte Thomas Müller zwar sein Debüt in der Bundesliga. Doch bis zum zweiten Einsatz sollte es bis zum Ende der Saison noch dauern. Für Furore sorgte der Offensivspieler zwischendurch aber schon mal im März 2009 beim nicht minder furiosen 7:1 der Bayern in der Champions League gegen Sporting Lissabon. Da wurde Thomas Müller eingewechselt, bereitete einen Treffer vor und traf in der Schlussminute selbst noch zum Endstand. Es war eine erste Duftnote dieses scheinbar völlig unbekümmerten Kickers.
Rund ein Jahr später, am 3. März 2010 gab er – zusammen übrigens mit Toni Kroos – sein Debüt in der Nationalelf. Wo? Natürlich in der Münchner Allianz-Arena. Auf den letzten Drücker schaffte es Müller sogar auf den WM-Zug. Und in Südafrika ging sein Stern endgültig auf. Denn mit fünf Toren und weiteren drei Assists erhielt Müller am Ende der WM den Goldenen Schuh als bester Torschützenkönig der WM. Eine Auszeichnung, die auch schon Gerd Müller (und Miroslav Klose) erhalten hatte. Darüber hinaus wurde er als bester Youngster der Weltmeisterschaft geehrt.
Seit seinem Durchbruch im Jahr 2010 ist klar: Verliert Thomas Müller diese Unbekümmertheit nicht, wird er den deutschen Fans der Nationalmannschaft noch sehr viel Freude bereiten.“