Das Ernst-Happel-Stadion war wieder einmal rappelvoll. In Österreich herrscht rund um die Nationalmannschaft große Euphorie, denn die Fans wissen: Nie war die Chance größer, sich für eine EM-Endrunde zu qualifizieren. Das liegt zum einen am Modus, aber auch an einem der besten Kader seit langer, langer Zeit. Das ÖFB-Team jedenfalls enttäuschte seine Fans im eigenen Stadion nicht. Und als kleines Bonbon gab es sogar die Tabellenführung zu bejubeln.
Wien. Großer Jubel brach noch einmal nach dem Schlusspfiff aus, als das Ergebnis aus Moskau bekannt gegeben wurde. Russland war gegen Moldawien nicht über ein 1:1 hinaus gekommen. Das bedeutete: Österreich hat alle Optionen, als Tabellenführer in der Gruppe G der EM-Qualifikation sogar zu überwintern. Möglich machte dies das Tor des Tages, das beim 1:0-Sieg gegen Montenegro in der 24. Minute fiel. Da hatte sich Marko Arnautovic exzellent durchgesetzt und vorbildlich für Rubin Okotie aufgelegt. Der Stürmer von 1860 München traf – und sicherte Team Austria so die drei Punkte. Einziges Manko der ansonsten gut aufgelegten Österreicher: Sie nutzten unzählige weitere gute Chancen nicht. So musste dann noch einmal eine brenzlige Situation überstanden werden, als Robert Almer von Hannover 96 drei Minuten vor dem Abpfiff den Einschlag beim Schuss von Mirko Vucinic verhinderte.
Enttäuschung in Moskau: Nur 1:1 für Russland gegen Moldawien
Während in Wien also gefeiert wurde, schlichen in Moskau die russischen Spieler wie begossene Pudel vom Feld. Artyom Dzyuba hatte Russland im Match gegen Moldawien mit 1:0 in Front geschossen. Er verwandelte einen Strafstoß sicher (73.). Doch der reichte nicht zum knappen Sieg. Denn nur eine Minute später schlug der Ball auf der anderen Seite ein. Die Russen noch in Feierlaune ließen Moldawiens Spielführer Kapitän Alexandru Epureanu völlig frei stehen, der sich diese Chance auf den Ausgleich nicht nehmen ließ. In einer ohnehin nicht hochklassigen Partie hatte Russland keine Antwort auf das 1:1. Es blieb im ZSKA-Stadion beim enttäuschenden Remis.
Schweden gegen Liechtenstein mit schmucklosem 2:0-Sieg
Stichwort Unentschieden: Zwei Mal schon hatten die Schweden nun 1:1 gespielt in der Gruppe G der EM-Qualifikation. Erst in Österreich, dann gegen Russland. Im dritten Spiel gegen Liechtenstein waren die Skandinavier dieses Mal klarer Favorit – und dieser Rolle wurden sie auch gerecht. Allerdings hätten nicht wenige Fans einen weitaus deutlicheren Sieg als das magere 2:0 erwartet. Zumal der 2:0-Endstand direkt nach der Pause durch Jimmy Durmaz mit freundlicher Mithilfe von Cengiz Bicer erfolgte. Dem Torhüter der Gäste unterlief ein Patzer beim Versuch, den Ball zu klären. Für das vorherige 1:0 sorgte Erkan Zengin, dessen Schuss in der 34. Minute unhaltbar abgefälscht worden war.
EM-Qualifikation 4. Spieltag: Österreichs einmalige Gelegenheit
Als Tabellenführer geht Österreich in den vierten Spieltag der Gruppe G und hat dabei am 15. November die einmalige Gelegenheit, einen der Rivalen auf Abstand zu halten. Im eigenen Stadion erwartet Austria dann nämlich Russland ab 18 Uhr. Bei einem Sieg könnte die Elf von Marcel Koller den Vorsprung auf die Russen sogar auf fünf Punkte ausbauen. Ab 20.45 Uhr im Einsatz sind die Schweden, die in Montenegro gefordert sind. Der Sieger bleibt oben dran, das unterlegene Team wird in diesem Duell wertvollen Boden verlieren. Im dritten Spiel des Tages will Moldawien zu Hause gegen Liechtenstein endlich den ersten Sieg einfahren.