Die Schweiz bekam zwei Tage zusätzlich Zeit, sich vom Fehlstart in die EM-Qualifikation zu erholen. Während England und Slowenien bereits am Sonntagabend Siege feierten, holten die Eidgenossen ihre Partie am Dienstag nach – und bejubelten ebenso ihren ersten Dreier. Alles im grünen Bereich ist deswegen noch lange nicht. Denn das 4:0 wurde beim Fußballzwerg in San Marino gefeiert. Da wären alles andere als drei Punkte auch eine heftige Enttäuschung gewesen.
Serravalle. Es war der nötige Pflichtsieg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Erleichtert trat die Schweiz die Heimreise aus San Marino an, denn mit drei Punkten hatten sie in der Gruppe E der EM-Qualifikation schon wesentlich eher als erst am dritten Spieltag gerechnet. Im Olimpico in Serravalle stellte Haris Seferovic von Eintracht Frankfurt schnell die Weichen auf Sieg und traf in der zehnten und 23. Minute. Der Rest war Schaulaufen für die Schweiz. Blerim Dzemaili vor der Pause (30.) sowie Xherdan Shaqiri vom FC Bayern München nach dem Seitenwechsel (79.) schraubten den Spielstand noch weiter in die Höhe. San Marinos Torwart Aldo Simoncini bekam zum Schluss auch noch sein persönliches Erfolgserlebnis. Er parierte in der Schlussminute einen Strafstoß von Ricardo Rodriguez vom VfL Wolfsburg (90.).
Wayne Rooney erlöst England in Estland
Mächtig strecken mussten sich die Engländer in Estland, wo die Hausherren lange Zeit ein 0:0 hielten. Dies war auch noch der Fall, als Kapitän Ragnar Klavan drei Minuten nach dem Seitenwechsel mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde (48.). Der Spielführer der Gäste wiederum, Wayne Rooney, sorgte rund eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff in Tallinn für die Entscheidung – bezeichnenderweise durch eine Standardsituation. Sein Freistoß aus 17 Metern schlug exakt ein, der dritte englische Sieg im dritten Match der Gruppe E in der EM-Qualifikation war damit perfekt (74.).
„Novagoal“ und der Doppelschlag für Slowenien
Slowenien hat Litauen in der Gruppe E als Tabellenzweiten abgelöst und schlug die Balten in deren eigenem Stadion LFF in Vilnius mit 2:0. Nach dem 1:0-Sieg gegen die Schweiz war es für die Slowenen der zweite Erfolg in Serie. Und wie gegen die Eidgenossen hieß der Matchwinner einmal mehr Milivoje Novakovic. Der ehemalige Kölner schockte Litauen mit seinem Doppelschlag in der 33. und 37. Minute. Fortan geriet der Auswärtssieg der Gäste in Vilnius nicht mehr in Gefahr. Litauen war zwar nicht abzusprechen, es probieren zu wollen. Doch die viel zu hektischen Angriffe verpufften immer wieder ins Leere.
EM-Qualifikation 4. Spieltag: Macht England das Dutzend voll?
Weiter geht es in der Gruppe E der EM-Qualifikation am 15. November 2014, wenn am frühen Samstagabend England im Wembley-Stadion ab 18 Uhr den Verfolger Slowenien erwartet. San Marino spielt zeitgleich gegen Estland. Sollte Slowenien auf der Insel erwartungsgemäß verlieren, Estland beim Außenseiter San Marino siegen und dann auch die Schweiz ab 20.45 Uhr ihr Heimspiel gegen Litauen erfolgreich gestalten, würden die Three Lions auf zwölf Punkte kommen. Dahinter allerdings hätte sich dann ein Quartett mit je sechs Punkten formiert. Mehr Spannung ginge nicht.