Kroatien zieht Italien davon

Und noch eine Überraschung! Während Italien in Bulgarien strauchelte, aber zumindest nicht verlor, nutzte Kroatien die Gunst der Stunde, sich als Tabellenführer ein klein wenig abzusetzen. Leidtragende waren die Norwegen, die in Zagreb böse unter die Räder kamen. Doch weil die Bulgaren eben den Sieg gegen die Squadra Azzurra knapp verpassten, ist der dritte Platz für die Wikinger deswegen noch lange nicht in Gefahr.

Kroatien setzt sich als alleiniger Spitzenreiter auf Platz eins der Gruppe H fest. Foto: AFP
Kroatien setzt sich als alleiniger Spitzenreiter auf Platz eins der Gruppe H fest. Foto: AFP

Sofia. Man hätte es ahnen können. In der WM-Qualifikation war Italien zuletzt 2008 (0:0) und auch 2012 (2:2) nicht über ein Remis in Bulgarien hinausgekommen. So sollte sich das nun auch in der Gruppe H der EM-Qualifikation wiederholen. Dramatisch ist das für die Italiener deswegen nicht. Denn im Grunde genommen haben sie ihren Vorsprung auf Platz drei sogar um einen Punkt ausbauen können. Und ob der viermalige Weltmeister in der Quali am Ende Erster oder Zweiter wird, wird ihm vermutlich herzlich egal sein. Hauptsache das Ticket zur EM 2016 in Frankreich wurde gelöst – und zwar auf direktem Wege.

Bulgarien schnuppert am Sieg gegen Italien

Nein, gut begonnen hatte die Partie für Bulgarien beim 2:2 (2:1) in Sofia nun wahrlich nicht. Schon nach vier Minuten jubelten die Gäste aus Italien, weil dem Bulgaren Yordan Minev ein unglückliches Eigentor passiert war (4.). Doch die Gäste waren sich anschließend ihrer Sache wohl etwas zu sicher. Die Antwort Bulgariens jedenfalls passte, weil Ivelin Popov und Ilian Micanski nicht lange brauchten, um aus dem Rückstand eine 2:1-Führung zu machen (11./17.). Die hatte auch bis zum Pausentee Bestand. Als den Italienern trotz nun deutlicher Überlegenheit im zweiten Abschnitt der Ausgleich einfach nicht gelingen wollte, bewies Nationaltrainer Antonio Conte ein glückliches Händchen. Er wechselte Neuling Eder ein. Und der Stürmer von Sampdoria Genua dankte es ihm mit seinem Ausgleich sechs Minuten vor dem Abpfiff. Der war auch völlig verdient.

Kroatien bejubelt Schützenfest in Zagreb

Nutznießer dieses kleinen italienischen Ausrutschers war derweil Kroatien, das sich bisher Rang eins punktgleich mit der Squadra Azzurra geteilt hatte. Im Maksim Stadion machten die Hausherren beim 5:1 (1:0) gegen Norwegen kurzen Prozess und feierten nach Belgien den zweithöchsten Sieg an diesem Samstagabend. Bis zum Schützenfest mussten sich die kroatischen Fans allerdings gedulden, denn im ersten Abschnitt glückte nur Brozovic ein Tor (30.). Wesentlich munterer ging es im zweiten Abschnitt zu, da dem Wolfsburger Ivan Perisic das schnelle 2:0 gelang (53.), ehe mit Ivica Olic dann der zweite Bundesligaspieler auf 3:0 erhöhte (65.). Danach rückte noch ein Kicker aus der Bundesliga in den Fokus: Tarik Elyounoussi von 1899 Hoffenheim vergab einen Elfer, Norwegens Alexander Tettey von Norwich City glückte dann trotzdem noch in der 80. Minute der Ehrentreffer. Aber Kroatien hatte noch nicht genug: Gordon Schildenfeld (87.) und Danijel Pranjic in der Nachspielzeit (90.+4) schossen den 5:1-Kantersieg heraus.

Aserbaidschan nach 2:0 gegen Malta nicht mehr Letzter

Im dritten Spiel in der Gruppe H hat Aserbaidschan dank eines 2:0-Sieges die Rote Laterne an Malta weitergereicht und selbst Platz fünf übernommen. Cavid Hüseynov erzielte ganz früh (4. Minute) das 1:0 und Dmitri Nazarov ganz spät die Entscheidung (90.+2) in Baku. Malta spielte schwach und blieb nahezu ohne Torchancen.

EM-Qualifikation 6. Spieltag: Gipfeltreffen in Kroatien

Ist Norwegen schon aus dem Rennen um Platz zwei? Noch nicht ganz. Denn die Skandinavier empfangen am Freitag, den 12. Juni 2015, im Rahmen des sechsten Spieltags in der Gruppe H Aserbaidschan. Da wird ein Dreier möglich sein. Profitieren könnten die Wikinger dann von einer Niederlage Italiens. Das ist nämlich beim Spitzenreiter Kroatien zu Gast. Und gewinnen die Osteuropäer, ist es wohl gleichzusetzen mit der Quali für die Euro 2016 in Frankreich. Tritt das so ein, könnte Norwegen Italien also überholen. Bulgarien tritt auf Malta an. Nach dem peinlichen 1:1 im Hinspiel soll dieses Mal ein Sieg her. Bei einem norwegischen Patzer wären dann auch die Bulgaren wieder im Rennen zumindest um Platz drei. Anpfiff ist in allen drei Partien um 20.45 Uhr.

TeamSpieleGUVToreDiff.Punkte
1Italien 1073016:07924
2Kroatien Kroatien1063119:051421
3Norwegen Norwegen1061313:10319
4Bulgarien Bulgarien1032509:12-311
5Aserbaidschan Aserbaidschan1013607:18-116
6Malta Malta1002803:15-122