Die EM-Qualifikation fordert ihre ersten personellen Konsequenzen. Während Bundestrainer Joachim Löw trotz des schwachen Starts der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit nur vier Punkten aus drei Spielen weiterhin fest im Sattel sitzt, hat ein anderer deutscher Trainer seine Konsequenzen gezogen. Berti Vogts ist nicht mehr der Coach von Aserbaidschan. Und noch einen Rücktritt gab es: Victor Piturca trat ebenso überraschend von seinem Amt als rumänischer Nationaltrainer zurück.
Baku. Nein, ein Kandidat für die EM-Endrunde 2016 in Frankreich war Aserbaidschan ganz sicherlich nicht. Berti Vogts war es allerdings gelungen, diese Nationalmannschaft zu einem Team zu formen, das an guten Tagen auch die ganz Großen im europäischen Fußball ärgern kann. Dies war gegen Bulgarien und vor allem auch in Italien der Fall, als Aserbaidschan lediglich 1:2 unterlag und einem Punktgewinn ganz nahe war.
Berti Vogts zieht Konsequenzen aus 0:6 in Kroatien
Was folgte, war der dritte Spieltag in der Gruppe H der EM-Qualifikation. Und da gelang wenig bis gar nichts. Mit 0:6 kam Aserbaidschan in Kroatien unter die Räder. Offenbar zu viel für Berti Vogts, der daraus seine Konsequenzen zog und mit sofortiger Wirkung seinen Platz als Nationaltrainer räumte. 2008 hatte Vogts in Aserbaidschan angeheuert, sein Vertrag lief noch bis zum Abschluss der EM-Qualifikation. Mit Deutschland wurde Vogts 1996 Europameister bei der Euro in England.
Victor Piturca mit Rumänien auf Kurs – dennoch Rücktritt
Das Aus von Victor Piturca kam noch überraschender. Seit 2011 war der 58-Jährige Trainer der rumänischen Nationalmannschaft gewesen, die er auch schon einmal für kürzere Dauer 1998/99 und dann von 2004 bis 2009 übernommen hatte. Gerade eben erst hatte Rumänien in der Gruppe F der EM-Qualifikation in Finnland mit 2:0 gesiegt. Zuvor gab es einen 1:0-Erfolg in Griechenland sowie ein 1:1 gegen Ungarn, wodurch Rumänien hinter Nordirland auf Platz zwei liegt. An sportlichen Gründen wird es also wohl eher nicht liegen, warum Piturca sein Amt aufgab. Vielmehr soll ihm ein Angebot aus Suadi-Arabien vorliegen, dort den Verein Al-Ittihad zu übernehmen.