Wie heißt es doch so schön: Vier gewinnt! Und ja, die deutsche Nationalmannschaft hat ihr letztes Spiel in der Gruppe D der EM-Qualifikation in diesem Jahr mit 4:0 (3:0) gewonnen. Das war dann aber auch schon die einzige gute News an diesem Abend aus Nürnberg. Denn der Gegner hieß – bei allem Respekt – Gibraltar. Und gegen den Underdog war alles erwartet worden, vor allem aber ein wesentlich deutlicher Sieg. Deswegen lautete die Schlagzeile auch eher: Vier verliert!
Nürnberg. Deutschland hat Gibraltar mit 4:0 (3:0) bezwungen, fuhr damit im vierten Spiel der EM-Qualifikation den zweiten Sieg ein, kommt gemeinsam mit Schottland und Irland auf somit sieben Punkte. Spitzenreiter in der Gruppe D ist Polen mit zehn Zählern. Es wartet auf Bundestrainer Joachim Löw und seine Mannen 2015 also jede Menge Arbeit. Und die Gefahr lauert weiter, dass sich die DFB-Elf unter Umständen nicht für die EM-Endrunde 2016 in Frankreich qualifizieren könnte. Die Partie gegen Gibraltar jedenfalls war eine der schwächsten unter der Regie von Jogi Löw, so viel steht fest.
Zwei Mal Müller plus Mario beim 3:0
Zwölf Minuten Anlaufzeit brauchte die deutsche Mannschaft, dann hatte es in Nürnberg zum ersten Mal „geklingelt“. Eine scharfe, flache Hereingabe von Shkodran Mustafi landete am Pfosten, sprang von da Thomas Müller direkt vor die Füße, und der Münchner verwandelte seelenruhig zur 1:0-Führung. Der Bayern-Star, der gemeinsam mit Gladbachs Max im Sturm auflief, war es auch, dem das zweite Tor vorbehalten war. Dieses Mal ging es über links, ging es über Lukas Podolski, der eine Chance von Beginn an erhielt, dessen Formtief aber nicht abzustreiten ist.
Wieder fand der Ball Müllers Fuß – 2:0 (29.). Unmittelbar vor der Pause brachte ein Doppelpass zwischen Mario Götze und Max Kruse sogar noch das 3:0, denn Götze schob ohne große Mühe ein (38.). Auch wenn das Resultat bis dahin nicht sehr deutlich ausfiel, so war der deutschen Mannschaft bis dahin durchaus die Beharrlichkeit anzumerken, mit Tempo und Bewegung in den Kombinationen den Abwehrriegel von Gibraltar zu knacken.
Schwache Vorstellung im zweiten Durchgang
Das änderte sich dann leider im zweiten Durchgang komplett. Bislang war der Fußballzwerg nach der Pause vor allem in seinen Partien gegen Polen und Irland körperlich und konditionell eingebrochen. Nicht so im Match gegen den Weltmeister, dem das Team vom Affenfelsen nur noch einen Treffer genehmigte. Und der war auch noch ein Eigentor, weil der gerade erst eingewechselte Yogan Santos die Hereingabe von Lukas Podolski ins eigene Netz beförderte (67.). Das wirklich Enttäuschende: Im zweiten Durchgang erspielten sich die Kicker von Joachim Löw kaum nennenswerte Chancen und blieben äußerst blass in den Offensivaktionen.
Richtig peinlich war es sogar kurz vor dem Pausentee geworden, als sich die DFB-Auswahl bei einem schnell ausgeführten Einwurf von Gibraltar düpieren ließ. Liam Walker fackelte nicht lange und zog aus der Distanz ab – um ein Haar hätte er damit Manuel Neuer im Kasten überrascht. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff verzeichnete Juan Carlos Garcia sogar eine weitere Chance und prüfte den ansonsten beschäftigungslosen Neuer (74.).
So geht es weiter in der Gruppe D: Quartett liegt dicht beisammen
So blieb es beim peinlichen 4:0 für Deutschland, das in der Gruppe D Platz drei belegt – punktgleich mit Irland, punktgleich auch mit den Schotten, die gegen den Fußballzwerg aber noch nicht gespielt haben. Drei Zähler beträgt der Rückstand auf Polen. Weiter geht es am 28. März 2015. Deutschland gastiert in Georgien, Schottland muss gegen Gibraltar ran, Irland spielt zu Hause gegen Polen. Siegen die Boys in Green, die Bravehearts und das deutsche Team, kommen das Führungs-Quartett somit jeweils auf zehn Punkte. Spannend bleibt es also allemal in der Gruppe D der EM-Quali.