Es tut sich Außergewöhnliches in der EM-Qualifikation. Das gilt auch für die Gruppe B, wo nach dem dritten Spieltag eigentlich nur die Platzierung von Fußballzwerg Andorra nicht verwundert. Die kleine Nation ist Schlusslicht. Die Augen reiben und zwei Mal hinschauen müssen Fußballfans aber bereits beim Blick auf die Tabellenspitze, wo sich Wales breit gemacht hat. Und nach Bosnien-Herzegowina, einem der klaren Favoriten in dieser Gruppe, muss man länger suchen – weil weiter hinten.
Cardiff. In Wales können sie ihr Glück gar nicht fassen. Sicherlich, an einem guten Tag war die Nationalelf auch in der Vergangenheit in der Lage, selbst große Nationen zumindest zu ärgern. Aber Spitzenreiter in einer Quali-Gruppe? Das ist ein ganz neues, unbekanntes Terrain. Möglich machte dies nun in der Gruppe B das 2:1 gegen Zypern. Selbstverständlich war das nicht, denn die Zyprer überraschten beim Auftakt der Gruppenphasen mit einem 2:1-Auswärtssieg in Bosnien-Herzegowina. Wales indes ließ sich nicht überrumpeln.
Wales zittert sich zum Sieg
Hal Robson-Kanu schaffte nach 23 Minuten das 2:0. Noch sehenswerter als der Treffer selbst war dabei die Vorarbeit von Superstar Gareth Bale per Hackentrick. Zuvor hatte bereits der schon nach sechs Minuten eingewechselte David Cotterrill für die 1:0-Führung verantwortlich gezeichnet (13.). Wales schien also Kurs auf Sieg zu nehmen, doch Vincent Laban schaffte schon in der 36. Minute das Anschlusstor per Freistoß. Eine Rote Karte direkt nach der Pause für Andy King ließ die Hausherren in Unterzahl richtig zittern (47.). Zypern bekam Aufwind und drängte auf den Ausgleich. Mit Glück und Geschick allerdings verteidigten die Waliser den knappen Vorsprung.
Belgien knüpft Bosnien-Herzegowina einen Punkt ab
Im Topspiel der Gruppe B zwischen Bosnien-Herzegowina und Belgien schafften die Gastgeber auch im dritten Anlauf keinen Sieg. Kapitän Edin Dzeko glückte zwar nach rund einer halben Stunde die Führung (28.), die Belgien dann allerdings wieder in der 52. Minute durch Nainggolan ausglich. Und das war verdient, weil die Bosnier schon zu Beginn der Partie Glück hatten, nicht mit 0:1 in Rückstand geraten zu sein. Nach dem 1:1 wachten die Hausherren dann noch mal auf, waren dem Dreier näher, schossen aber keinen zweiten Treffer.
Immerhin: Zweites Tor für Andorra in der EM-Qualifikation
Omer Damari war der Mann des Abends, der mit seinen drei Toren in Andorra maßgeblich am 4:1-Erfolg von Israel beteiligt war. Tomer Hemed traf zudem in der sechsten Minute der Nachspielzeit per Strafstoß. Andorras Erfolgserlebnis bestand im zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ildefons Lima, ebenfalls vom Elfmeterpunkt (15.).
EM-Qualifikation 4. Spieltag: Belgien fordert Wales heraus
Am Sonntag, den 16. November 2014, trifft sich die Gruppe B in der EM-Qualifikation zum letzten Mal in diesem Jahr. Bereits ab 18 Uhr kommt es dann zum höchst interessanten Vergleich zwischen Belgien und Wales, wo die Briten zeigen können, dass Platz eins keine Eintagsfliege sein soll. Zypern will ebenfalls ab 18 Uhr zu Hause Andorra schlagen, Bosnien-Herzegowina droht in Israel auch im vierten Spiel das Szenario, wieder nicht zu gewinnen. Dieses Match wird um 20.45 Uhr angepfiffen.