Die 0:2-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft war natürlich auch am Morgen danach noch das Gesprächsthema an den Stammtischen der Republik. Gerät jetzt die Euro 2016 in Gefahr? Ist die Belastung der Spieler zu groß? Hat Bundestrainer Joachim Löw auf die richtigen Leute gesetzt? Fast unbemerkt ist geblieben, dass Irland – der kommende Gegner der DFB-Auswahl – unterdessen seine zweite Pflichtaufgabe souverän gemeistert hat.
Dublin. Die Iren sind allgemein bekannt dafür, Spiele der eigenen Nationalmannschaft zu zelebrieren. Doch im Aviva Stadium herrschte am Samstagabend dieses Mal eine noch bessere Stimmung. Wie sollte es auch anders sein, schließlich schossen die Boys in Green EM-Neuling Gibraltar mit gleich sieben Toren aus dem Stadion. Für den krassen Außenseiter war es das zweite 0:7 in der deutschen Gruppe D der EM-Qualifikation, nachdem schon das erste Match gegen Polen mit diesem Resultat verloren wurde.
Lupenreiner Hattrick von Robbie Keane gegen Gibraltar
Der Altmeister war gleichzeitig auch der Matchwinner. Robbie Keane brachte Irland vor rund 35.000 Zuschauer in Dublin mit 2:0 in Führung (6./14.) und erhöhte per Strafstoß dann auch noch auf 3:0 (18.). Ein lupenreiner Hattrick also für den Stürmer. Bis zur Pause ließ es Irland anschließend etwas gemächlicher angehen, traf allerdings direkt nach Wiederanpfiff durch James McClean (46.), dem ebenso das 6:0 gelang (53.). Kurz zuvor hatte Unglücksrabe Jordan Perez ins eigene Tor getroffen. Als sich nach 56 Minuten dann Wesley Hoolahan als Schütze des 7:0 feiern lassen durfte, lag der höchste Sieg einer irischen Nationalmannschaft in greifbarer Nähe. Doch das achte Tor sollte den Boys in Green nicht mehr gelingen. Das blieb dann aber auch der einzige „Dämpfer“ an diesem stimmungsvollen Samstagabend in Dublin, an dem noch reichlich Guinness durch die Zapfhähne geströmt sein dürfte.
Erster Dreier für Schottland gegen Gegorgien
Die Bravehearts hatten bereits beim unglücklichen 1:2 zum Auftakt der EM-Qualifikation in Deutschland überzeugt. Die drei Punkte holte sich Schottland jetzt im ersten Heimspiel, das mit 1:0 gegen Georgien gewonnen wurde. Mann des Abends – wenn man so möchte – war im Ibrox Stadium allerdings kein Schotte. Nach einer knappen halben Stunde bugsierte Akaki Khubutia das Leder nämlich an seinem Schlussmann Giorgi Loria vorbei ins eigene Netz (28.). Was aber nicht bedeutet, dass dieser Sieg unverdient war. Im Gegenteil: Schottland war das bessere Team, hatte ein paar Chancen. Häufig allerdings fehlte es den Angriffen am letzten, wirklich gefährlichen Pass.
EM-Qualifikation 3. Spieltag: Polen mit breiter Brust gegen Schottland
Es ist zwar erst der zweite Spieltag abgeschlossen. Doch nach dem 0:2 in Polen steht Deutschland aktuell nur auf dem vierten Rang in der Gruppe D der EM-Qualifikation. Wäre dies auch nach dem zehnten Spieltag der Fall, wäre die Euro 2016 verpasst. So weit ist es allerdings noch lange nicht. Am Dienstagabend ab 20.45 Uhr können die Spieler von Joachim Löw in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen mit dem zweiten Sieg gegen Irland den Ausrutscher wieder ein wenig bereinigen. Polen freut sich parallel auf das nächste Heimspiel. Dieses Mal geht es gegen Schottland. Georgien winkt der erste Sieg, weil man auswärts gegen Gibraltar antritt. Alles andere als drei Punkte wären dann eine herbe Enttäuschung.