Den FC Bayern München wird dieser Entschluss eher erfreuen. Fußball-Frankreich allerdings reagiert geschockt. Denn die EM 2016 in unserem Nachbarland wird ohne Superstar Franck Ribery über die Bühne gehen müssen. Nach Samir Nasri trat auch der Offensivspieler der Bayern aus der französischen Nationalmannschaft zurück. Das erklärte Franck Ribery am Rande des DFL-Supercups, bei dem er verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte und den die Münchner mit 0:2 gegen Borussia Dortmund verloren. Nationaltrainer Didier Deschamps muss also entsprechend ohne Ribery planen. Zeit dafür hat er immerhin zwei Jahre. Denn als Gastgeber der Euro 2016 muss sich Frankreich als einzige Nation bekanntlich nicht qualifizieren.
Ribery: „Der Moment ist gekommen“
Gegenüber dem Kicker Sportmagazin bestätigte Franck Ribery seine Entscheidung: „Ich höre auf, denn ich habe für mich festgestellt, dass dieser Moment nun gekommen ist.“ Ribery weiter: Man habe bei der Weltmeisterschaft in Brasilien gesehen, „dass wir uns über die Zukunft Frankreichs keine Sorgen machen müssen“. Der Bayern-Star selbst hatte seine Teilnahme an der WM 2014 wegen andauernden Rückenbeschwerden schweren Herzens absagen müssen. Die Franzosen spielten unterm Zuckerhut eine insgesamt überzeugende Weltmeisterschaft, nachdem sie sich vier Jahre vorher bei den Titelkämpfen in Südafrika noch bis auf alle Knochen blamiert hatten.81 Spiele für die Equipe Tricolore
Franck Ribery habe keinen Krach mit dem Nationaltrainer Didier Deschamps. Seine Entscheidung sei einzig und alleine „aus rein persönlichen Gründen“ gefallen. Der 31-Jährige will nun einfach mehr Zeit für die Familie haben, sich dazu voll und ganz auf den FC Bayern München konzentrieren. Damit endet eine weitere Ära, denn auch Deutschlands Nationalmannschaft muss künftig ohne Philipp Lahm und Miroslav Klose auskommen, die beide ihren Rücktritt aus dem DFB-Team kürzlich erst bekannt gaben. Franck Ribery absolvierte insgesamt 81 Partien im Dress der Equipe Tricolore. Sein Debüt für die Franzosen gab er im Jahr 2006.
Zeichen der Zeit erkannt?
Mit großer Wehmut blickt Ribery aber nicht zurück, eher sehr gelassen: Man müsse wissen, wann man aufhören soll. „Ich habe so viel erlebt. Es ist nun Zeit, dass andere nach vorne rücken“, so Ribery. Etwas überraschend kam die Entscheidung natürlich dennoch, denn jeder, der mit dem Franzosen zu tun hat, bestätigt, wie heiß er dabei ist. Mit allem Herzblut lebt er den Fußball. Auf der Bank Platz nehmen zu müssen, sei für ihn das Schwerste. Insofern hat Ribery vielleicht einfach auch die Zeichen der Zeit erkannt und will gar nicht erst riskieren, bei der EM 2016 nicht mehr die erste Wahl für Didier Deschamps zu sein. Ribery wäre dann immerhin schon 33 Jahre alt.