Samir Nasri hat keine Lust mehr, für Frankreich zu spielen

Eine Europameisterschaft zu spielen, noch dazu im eigenen Land, ist wohl so ziemlich das Größte, was sich ein Fußballer vorstellen kann. Zu toppen ist das eigentlich nur noch durch die Teilnahme an einer Fußball-WM. Im Fall von Samir Nasri, der sein Geld in der Premier League bei Manchester City verdient, hängt beides irgendwie miteinander zusammen. Denn nachdem Frankreichs Nationaltrainer seinen Offensivspieler nicht für die WM 2014 in Brasilien in den Kader der Equipe Tricolore nominierte, hat Nasri nun auch keine Lust mehr, für die französische Auswahl zu spielen. Obwohl die EM 2016 bekanntlich in Frankreich stattfindet. Samir Nasri ist aus der französischen Nationalmannschaft zurückgetreten und wird seine Fußballschuhe nicht mehr für Les Bleus schnüren. Und das im besten Fußballalter von gerade einmal 27 Jahren.

Nasri: „Ich bin dort einfach nicht glücklich“

Samir_Nasri, CC BY-SA 3.0
Samir_Nasri, „Samir Nasri Euro 2012 v2“ von Станислав Ведмидь/Stanislav Vedmid’/Stanisław Wiedmid‘ – http://2012.football.ua/Default.aspx?menu_id=gallery&id=689. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
Aber Nasri hat seine Gründe. Für die Fußball-WM 2014 wurde er für viele überraschend nicht in den Kader der Equipe Tricolore nominiert. Die Blauen spielten eine insgesamt sehr gute Weltmeisterschaft in Brasilien, schieden erst im Viertelfinale gegen den späteren Titelträger Deutschland aus. Nationaltrainer Didier Deschamps hat also bei der Wahl seines 23-köpfigen Kaders eigentlich alles richtig gemacht. Der Coach alleine sei aber nicht der Grund für seinen Rücktritt. „Bei der EM 2016 bin ich zwar erst 29 Jahre alt, aber die Nationalmannschaft macht mich nicht glücklich. Es ist besser, jetzt aufzuhören“, gab Samir Nasri der englischen Zeitung The Guardian ein entsprechendes Interview. Die gesamten Rahmenbedingungen stimmten einfach nicht. Der Kicker von Manchester City weiter: „Ich will nicht mehr dort hingehen, ich bin dort einfach nicht glücklich.“

Deschamps liegt mit seiner Kader-Auswahl richtig

Für Schlagzeilen sorgt also dieses Mal Nasri selbst, nachdem dies im Sommer noch seine Lebensgefährtin getan hatte. Als bekannt wurde, dass ihr Freund nicht mit Frankreich zur WM fahren würde, sorgte Anara Atanes für einen handfesten Skandal. „Frankreich und fuck Deschamps. Was für ein beschissener Trainer“, twitterte sie im gleichnamigen Sozialen Netzwerk. Dabei wird auch Deschamps seine Gründe gehabt haben. Der französische Nationaltrainer betonte bei seiner Zusammenstellung des Kaders immer wieder, er berücksichtige vielleicht nicht zwingend die 23 besten Einzelkönner, sondern letztendlich die 23 Spieler, die gemeinsam das stärkste Team stellen. Anders formuliert: Für Egoisten und Skandalnudeln war da kein Platz. Und Samir Nasri ist bekannt für so manchen markigen Spruch.

0:3-Pleite für Manchester City und Nasri gegen Ex-Club Arsenal

Das bewies der 27-Jährige auch gerade eben erst auf der Insel. Vor dem Match um den FA Community Shield gegen seinen Ex-Verein FC Arsenal meldete sich Samir Nasri nämlich auch zu Wort. „Die Beleidigungen sind mir auf dem Platz egal. Ich denke, das ist einfach dumm“, richtete der Franzose seine Grüße an die Fans der Gunners. „Ich selbst bin kein Arsenal-Fan, ich komme nicht aus London. Wenn wir ehrlich sein wollen: Wir Spieler gehen danach, was das Beste für uns und unsere Karriere ist.“ Und dann stellte Nasri noch schnell fest: „Arsenal hat Schwächen in der Defensive.“ Endstand? 3:0 für die Gunners gegen Nasri und Manchester City. Mehr muss nicht gesagt und geschrieben werden.