Zum ersten Mal in der Länderspiel-Geschichte trifft die deutsche Nationalmannschaft auf Gibraltar, das zum ersten Mal überhaupt an einer EM-Qualifikation teilnimmt. Viel Neues also in einer einzigen Paarung. Eines allerdings soll beim Alten bleiben: ein Sieg der DFB-Auswahl soll her. Zuletzt war darauf ja nicht unbedingt so Verlass, wie es sich die deutschen Fußballfans gerne gewünscht hätten.
Nürnberg. Die EM-Qualifikation steht unmittelbar vor der Winterpause. In der Gruppe D verabschiedet sich Deutschlands Fußballnationalmannschaft zwar noch nicht vom alten Jahr, denn es gibt als kleines Bonbon noch ein Testspiel am kommenden Dienstag (18. November) in Spanien. Dafür soll die Partie gegen Gibraltar dieses Mal nicht für „Schüttelfrost“ sorgen. Nach dem 1:1 gegen Irland und dem 0:2 in Polen muss ein Sieg her. Ein deutlicher, wohlgemerkt. Alles andere wäre am Freitagabend ab 20.45 Uhr im Grundig-Stadion in Nürnberg eine heftige Enttäuschung.
Vor dem Anpfiff: Ohne Reus und Schürrle, mit Hector?
Dass Joachim Löw in den Partien nach der Weltmeisterschaft nie mit seiner besten Formation auflaufen konnte, ist ja ein alter Hut. Auch gegen Gibraltar wird das nicht anders sein, doch ist es angesichts der Klasse des Gegners wohl ein geringeres Übel. Pechvogel Marco Reus musste seine Teilnahme an den Länderspielen wieder absagen. Und auch Andre Schürrle fällt aus, weswegen Lukas Podolski mal wieder in der Startelf erwartet wird. Ganz vorne sollte Thomas Müller spielen, hinter ihm Mario Götze, über rechts Karim Bellarabi, der in Polen trotz der Niederlage ein gelungenes Comeback gegeben hat. Erste Optionen im Offensivbereich sind Max Kruse und Kevin Volland als Stürmer in vorderster Front.
Der Schalker Benedikt Höwedes kehrt ebenso zurück in den Kader wie der lange Zeit verletzte Sami Khedira von Real Madrid. Beide sollten von Beginn an auflaufen, Khedira wahrscheinlich an der Seite von Toni Kroos auf der Doppel-Sechs, Höwedes neben Jerome Boateng. Am spannendsten gestaltet sich die Personalfrage auf den Positionen der Außenverteidiger. Hier haben Erik Durm vom BVB auf links und Sebastian Rudy von 1899 Hoffenheim auf rechts vermutlich die Nase vorn. Doch könnte Löw auch Jonas Hector vom 1. FC Köln statt Durm debütieren lassen. Antonio Rüdiger ist auf der rechten Abwehrseite eine Alternative. Im Kasten steht Manuel Neuer. Zumindest deutet nichts darauf hin, dass Joachim Löw Roman Weidenfeller oder Ron-Robert Zieler eine Bewährungschance geben könnte.
Deutschland – Gibraltar: Die voraussichtlichen Aufstellungen
Deutschland: Neuer – Rudy, J. Boateng, Höwedes, Durm – Khedira, T. Kroos – Bellarabi, M. Götze, Podolski – T. Müller – Trainer: Löw.
[team1]Gibraltar: Robba – Wiseman, R. Chipolina, Santos, J. Chipolina – B. Perez, Walker, R. Casciaro, Guilling – L. Casciaro, K. Casciaro – Trainer: Bula.
Schiedsrichter: Alexandru Tudor aus Rumänien.
Anpfiff: Freitag, 14. November 2014, 20.45 Uhr.
Austragungsort: Grundig-Stadion in Nürnberg.
Deutschland – Gibraltar in der Statistik
Zum ersten Mal in der Länderspielgeschichte treffen beide Nationen aufeinander. Dieses Duell gab es auch noch nicht im Junioren- oder Frauenbereich. Eine echte Premiere also. Gibraltar ist auf der Fußball-Landkarte bisher noch weitgehend unentdeckt, doch es gab schon erste Erfolge zu verbuchen. Wie etwa im Sommer einen 1:0-Sieg gegen Malta. Oder jeweils ein 1:1 gegen Estland und die Slowakei. Will heißen: Lässt es die deutsche Mannschaft im letzten Spiel der Gruppe D in der EM-Qualifikation vor der Winterpause zu lässig angehen, kann sich so etwas immer rächen – auch wenn daran niemand glauben mag. Es soll nicht respektlos klingen, aber gegen Gibraltar wird es wohl eher darum gehen, ob ein neuer Rekord aufgestellt wird. 16:0 gewann Deutschland bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm. 13:0 hieß es sowohl 1940 in einem Testspiel gegen Finnland und 2006 in der EM-Qualifikation gegen San Marino.
Deutschland gegen Gibraltar live im TV
Wie alle Qualifikationsspiele der EM 2016 überträgt auch dieses Mal RTL die Begegnung zwischen Deutschland und Gibraltar. Ab 20.15 Uhr meldet sich für den Kölner Privatsender dann Florian König, der gemeinsam mit Experte Jens Lehmann durchs Programm der Qualifiers führen wird. Marco Hagemann wird die Begegnung kommentieren – und hoffentlich viele Treffer vermelden dürfen. Um 22.30 Uhr nach dem Schlusspfiff gibt es noch jede Menge Analysen und Ausschnitte von den restlichen Spielen in der Gruppe D sowie aus der Gruppe F und Gruppe I, die ebenfalls am Freitag über die Bühne gehen.